Es gibt Spiele, die mehr tun, als nur zu unterhalten. Sie ziehen dich in ihre Welt, lassen dich den Dreck unter den Fingernägeln spüren, das Klirren von Schwertern hören und die Spannung eines unberechenbaren Mittelalters fühlen.
Kingdom Come Deliverance II gehört genau in diese Kategorie.
Als Warhorse Studios den zweiten Teil des gefeierten Mittelalter-Rollenspiels ankündigte, war die Begeisterung riesig. Und doch schwang auch Neugier mit: Wird das Sequel an die Tiefe, Authentizität und Atmosphäre des ersten Teils anknüpfen können – oder sogar darüber hinausgehen?
Inhaltsverzeichnis
Ein Blick zurück: Warum Kingdom Come Deliverance so besonders war
Um zu verstehen, warum Kingdom Come Deliverance II so sehnsüchtig erwartet wird, muss man sich an den ersten Teil erinnern.
Das Spiel von 2018 war ein mutiger Gegenentwurf zu Fantasy-lastigen RPGs. Keine Drachen, keine Magie, keine Helden aus Prophezeiungen. Stattdessen: ein realistisches Böhmen des 15. Jahrhunderts, echte Waffen, glaubwürdige Menschen – und ein Hauptcharakter, der genauso fehlbar war wie wir selbst.
Henry, der Schmiedesohn, stand im Mittelpunkt. Kein Auserwählter, sondern jemand, der sich seinen Platz in einer brutalen Welt erarbeiten musste. Genau das machte Kingdom Come Deliverance so einzigartig: Es fühlte sich nicht wie ein Spiel, sondern wie ein Erlebnis an.
Und jetzt, mit Kingdom Come Deliverance II, steht die nächste Etappe dieser Reise bevor.
Kingdom Come Deliverance II: Was bisher bekannt ist
Die Entwickler haben sich Zeit gelassen – und das spürt man. Kingdom Come Deliverance II ist keine schnelle Fortsetzung, sondern eine durchdachte Weiterentwicklung. Das Ziel: das Mittelalter noch glaubwürdiger, lebendiger und emotionaler zu gestalten.
Die wichtigsten Eckpunkte:
- Handlungsfortsetzung: Die Geschichte setzt direkt nach dem ersten Teil an. Henrys Weg geht weiter – persönlicher, politischer und gefährlicher als je zuvor.
- Größere Spielwelt: Zwei komplett neue Regionen Böhmens sollen erkundbar sein – mit Städten, Wäldern und Burgen, die nahtlos ineinander übergehen.
- Verbesserte KI: NPCs reagieren intelligenter, erinnern sich an Handlungen und interagieren realistischer mit der Umwelt.
- Kampfsystem 2.0: Das anspruchsvolle Nahkampfsystem bleibt, wird aber flüssiger und zugänglicher.
- Neue Technik: Dank moderner Engine und Next-Gen-Hardware sieht das Spiel atemberaubend aus – vom Nebel am Morgen bis zum Rost auf einem Schwert.
Realismus trifft Emotion: Was Kingdom Come Deliverance II so besonders macht
Viele Spiele versuchen, realistisch zu sein. Doch Kingdom Come Deliverance II versteht, dass Realismus mehr ist als nur detailreiche Grafik. Es geht um Gefühle, Konsequenzen, Entscheidungen.
Wenn du im Spiel eine Mission verpatzt, bedeutet das nicht „Game Over“ – es verändert deine Geschichte. Wenn du jemandem hilfst, erinnert sich diese Person später daran. Es sind diese kleinen Momente, die das Spiel lebendig machen.
Warhorse Studios betont immer wieder: Authentizität vor Effekthascherei. Kein übertriebener Pathos, kein künstliches Heldentum – nur echte menschliche Konflikte in einer Welt, die keine Rücksicht nimmt.
Die neue Geschichte: Henrys Reifeprüfung
In Kingdom Come Deliverance II wächst Henry endgültig über sich hinaus.
Nach den Ereignissen des ersten Teils ist er kein einfacher Schmiedesohn mehr. Er ist ein Mann, der Verantwortung trägt – für seine Freunde, für seine Heimat und für seine Überzeugungen.
Die Story führt ihn in den Konflikt zwischen Loyalität und Gerechtigkeit. Soll er der Obrigkeit dienen oder seinem Gewissen folgen?
Diese moralischen Dilemmata machen das Spiel emotional tief – und zeigen, dass echte Stärke nicht nur in der Waffe liegt, sondern im Charakter.
Gameplay: Weniger Spiel, mehr Leben
Warhorse Studios bleibt seiner Philosophie treu: kein Kompass, keine übertriebenen Marker, keine Fantasie.
Stattdessen setzt Kingdom Come Deliverance II auf organisches Gameplay. Du findest deinen Weg durch Gespräche, Hinweise und Beobachtung – so wie im echten Leben.
Gameplay-Highlights:
- Erweiterte Dialogoptionen: Emotionen und Reputation beeinflussen Gespräche stärker.
- Reiten & Kampf: Pferde bewegen sich realistischer, Kämpfe sind flüssiger und taktischer.
- Schmiedekunst & Handwerk: Werkzeuge, Waffen und Rüstungen können individueller gefertigt werden.
- Überleben im Alltag: Hunger, Müdigkeit und Krankheiten spielen wieder eine Rolle – aber weniger frustrierend, besser ausbalanciert.
Man merkt: Die Entwickler wollen nicht einfach ein Spiel machen. Sie wollen ein Erlebnis schaffen, das dich vergessen lässt, dass du vor einem Bildschirm sitzt.
Die Technik hinter dem Mittelalter
Technisch hebt sich Kingdom Come Deliverance II deutlich vom Vorgänger ab. Neue Beleuchtungssysteme, dynamische Wettereffekte und eine verbesserte Physik-Engine sorgen für atemberaubende Momente.
Besonders beeindruckend ist, wie detailreich die Welt auf Kleinigkeiten reagiert:
- Regen verändert den Boden, Pferde hinterlassen realistische Spuren.
- Kleidung verschmutzt, wenn man durch Schlamm läuft.
- NPCs passen ihre Routen und Tätigkeiten an Tageszeiten an.
Dieses Maß an Feinschliff zeigt, dass Warhorse Studios jedes Pixel nutzt, um Geschichte zu erzählen – ganz ohne Worte.
Emotionale Tiefe durch Musik und Atmosphäre
Der Soundtrack war schon im ersten Teil ein stiller Held.
In Kingdom Come Deliverance II wird die Musik noch stärker mit dem Geschehen verknüpft. Komponist Jan Valta arbeitet erneut an dynamischen Stücken, die sich je nach Situation verändern – sanft in ruhigen Momenten, drängend in Gefahrensituationen.
Auch die Umgebungsgeräusche tragen zur Immersion bei: das Läuten von Glocken in der Ferne, das Rascheln der Bäume, das dumpfe Echo eines Hammers auf Metall.
Es sind diese akustischen Details, die das Mittelalter spürbar machen – fast so, als stünde man selbst auf dem Marktplatz von Rattay.
Warum Kingdom Come Deliverance II ein Gamechanger werden könnte
Viele Spiele setzen auf Fantasy, Explosionen und Spektakel.
Kingdom Come Deliverance II hingegen setzt auf Ehrlichkeit. Es zeigt, dass Geschichte nicht trocken sein muss, wenn man sie richtig erzählt.
Der Reiz liegt nicht im Übernatürlichen, sondern im Menschlichen:
- Entscheidungen haben Konsequenzen.
- Jeder Sieg fühlt sich verdient an.
- Jede Niederlage lehrt etwas.
Genau das macht das Spiel einzigartig. Es will nicht die größte, lauteste oder bunteste Welt schaffen – sondern die glaubwürdigste.
Fazit: Kingdom Come Deliverance II – mehr als nur ein Sequel
Kingdom Come Deliverance II ist kein typisches Videospiel. Es ist ein handgemachtes Stück Geschichte, das uns zeigt, wie lebendig das Mittelalter sein kann, wenn man es mit Respekt behandelt.
Es geht nicht um Magie oder Ruhm – es geht um Menschlichkeit, um Wahrheit, um Entscheidungen.
Und vielleicht genau deshalb wird Kingdom Come Deliverance II nicht nur gespielt, sondern erlebt.

Häufig gestellte Fragen
Wann erscheint Kingdom Come Deliverance II?
Ein genaues Veröffentlichungsdatum steht noch nicht fest, aber ein Release im Jahr 2025 gilt als wahrscheinlich.
Wird Kingdom Come Deliverance II auf allen Plattformen erscheinen?
Ja, geplant sind Versionen für PC, PlayStation 5 und Xbox Series X/S.
Kann man den Spielstand aus dem ersten Teil übernehmen?
Warhorse Studios hat angedeutet, dass Entscheidungen aus dem ersten Teil Einfluss haben könnten – ob ein direkter Transfer möglich ist, bleibt abzuwarten.
Wie unterscheidet sich das Kampfsystem vom Vorgänger?
Es bleibt realistisch, wurde aber überarbeitet, um flüssiger und intuitiver zu wirken, ohne den Anspruch zu verlieren.
Gibt es wieder historische Genauigkeit?
Definitiv. Authentische Kleidung, Waffen, Orte und politische Ereignisse bleiben ein zentraler Bestandteil.

