Die Funktionsweise der Bremsanlage ist clever und gleichzeitig leicht nachvollziehbar. Jeder Tritt auf das Bremspedal setzt eine Kettenreaktion in Gang: Der Hauptbremszylinder wandelt den mechanischen Pedaldruck in hydraulischen Druck um. Über Bremsleitungen wird dieser Druck zu den Radbremsen weitergeleitet – konkret zu den Bremssätteln oder Radzylindern. Dort drücken die Bremsbeläge gegen die Bremsscheiben oder Bremstrommeln und erzeugen durch Reibung die Bremswirkung, die das Auto sicher verzögert.
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Inhaltsverzeichnis
Warum ist das Entlüften der Bremsanlage notwendig?
Lass uns ehrlich sein: Kaum jemand denkt gerne ans Entlüften der Bremsanlage. Doch genau das zu ignorieren, kann fatale Folgen haben. Luft im Bremssystem verhält sich wie ein Schwamm – sie ist komprimierbar, im Gegensatz zur Bremsflüssigkeit. Wenn Luftblasen im System vorhanden sind, wird der Druck nicht mehr effizient übertragen. Das Bremspedal fühlt sich weich oder schwammig an, der Bremsweg verlängert sich deutlich. Im schlimmsten Fall reagiert die Bremse gar nicht mehr zuverlässig.
Meiner Meinung nach gehört das Entlüften der Bremsanlage in den Wartungsplan jedes Fahrzeugs – spätestens nach Arbeiten an Bremsleitungen, Radzylindern oder nach dem Wechsel der Bremsflüssigkeit.
Wann sollte man die Bremsanlage entlüften?
Es gibt klare Anzeichen dafür, dass eine Entlüftung notwendig ist. Ich persönlich achte immer auf folgende Punkte:
- Das Bremspedal fühlt sich weich oder schwammig an
- Der Bremsweg ist deutlich länger als gewohnt
- Nach dem Austausch von Bremsschläuchen, Bremssätteln oder dem Hauptbremszylinder
- Nach Reparaturen an der Bremsanlage
Viele Autofahrer ignorieren solche Symptome viel zu lange. Mein Rat: Schon beim kleinsten Zweifel lieber direkt zur Entlüftung greifen – bevor es kritisch wird.
Bremsanlage entlüften: Die richtige Vorbereitung
Bevor du dich an das Entlüften der Bremsanlage machst, ist eine gute Vorbereitung das A und O. Ich arbeite meistens klassisch per Hand, aber das Prinzip bleibt gleich – ob in der Werkstatt oder in der heimischen Garage.
Was du brauchst:
- Frische Bremsflüssigkeit (unbedingt nach Herstellervorgaben auswählen!)
- Einen transparenten Entlüftungsschlauch
- Einen Auffangbehälter für die alte Bremsflüssigkeit
- Einen passenden Schlüssel für die Entlüftungsventile
- Idealerweise einen Helfer
Ein Tipp aus meiner Erfahrung: Achte beim Kauf der Bremsflüssigkeit immer darauf, dass sie exakt der Spezifikation deines Fahrzeugs entspricht. Gerade beim Nachfüllen oder Entlüften ist das entscheidend.
Schritt-für-Schritt: So entlüftest du die Bremsanlage richtig
1. Die richtige Rad-Reihenfolge beachten
Du beginnst immer beim Rad, das am weitesten vom Hauptbremszylinder entfernt ist. In der Regel ist das hinten rechts. Danach folgen: hinten links, vorne rechts und zum Schluss vorne links.
2. Entlüftungsventil öffnen
Das Fahrzeug steht sicher, der Bremsflüssigkeitsbehälter ist mit neuer Bremsflüssigkeit aufgefüllt. Dein Helfer tritt mehrmals das Bremspedal und hält es gedrückt. Du öffnest das Entlüftungsventil leicht und lässt die Bremsflüssigkeit samt Luftblasen durch den Schlauch in den Auffangbehälter laufen. Sobald keine Blasen mehr zu sehen sind, schließt du das Ventil wieder.
3. Bremsflüssigkeitsstand regelmäßig prüfen
Zwischen den einzelnen Rädern solltest du unbedingt den Stand im Bremsflüssigkeitsbehälter kontrollieren. Sinkt der Pegel zu stark, kann erneut Luft ins System gelangen – und du müsstest den Vorgang von vorne beginnen.
4. Vorgang an jedem Rad wiederholen
Nach dem gleichen Prinzip arbeitest du dich Rad für Rad vor. Am Ende prüfst du, ob das Bremspedal wieder den gewünschten Widerstand hat.
Manuell oder mit Entlüftungsgerät?
Eine häufig gestellte Frage: Lohnt sich die Anschaffung eines Entlüftungsgeräts? Aus meiner Sicht: Es kommt darauf an. Für den gelegentlichen Hobbyschrauber reicht die klassische Zwei-Personen-Methode völlig aus. Wer jedoch öfter Bremsflüssigkeit wechselt oder ein modernes Fahrzeug mit Fahrdynamikregelung besitzt, profitiert definitiv von einem professionellen Gerät. Dieses hält den Druck konstant und erleichtert die Arbeit, ist aber nicht zwingend notwendig.
Typische Fehler beim Entlüften der Bremsanlage
Auch wenn das Entlüften einfach klingt, sehe ich immer wieder dieselben Fehler. Hier meine Top 3:
1. Zu wenig Bremsflüssigkeit im Behälter
Während des Entlüftens muss der Behälter immer ausreichend gefüllt sein. Sinkt der Pegel zu tief, gelangt Luft ins System – und der ganze Vorgang war umsonst.
2. Falsche Reihenfolge beim Entlüften
Viele unterschätzen, wie wichtig die richtige Reihenfolge ist. Wer falsch anfängt, riskiert, dass irgendwo Luft zurückbleibt.
3. Alte oder falsche Bremsflüssigkeit
Veraltete oder nicht passende Bremsflüssigkeit beeinträchtigt nicht nur die Bremsleistung, sondern begünstigt auch die Bildung von Wasser im System. Das kann zu Korrosion oder sogar Dampfblasenbildung führen – beides gefährlich.
Diese Bauteile solltest du regelmäßig kontrollieren
Vielleicht hast du dich schon einmal gefragt, welche Komponenten rund um die Bremsanlage besonders wichtig sind. Hier eine Übersicht der Bauteile, die ich jedem empfehle, regelmäßig zu überprüfen:
- Hauptbremszylinder
- Bremsleitungen und Bremsschläuche
- Bremssättel
- Bremsbeläge und Bremsscheiben
- Bremskraftverstärker
- Bremsflüssigkeitsbehälter
- Radzylinder (bei Trommelbremsen)
Wer diese Komponenten im Blick behält, fährt deutlich sicherer.
Mein persönlicher Tipp: Bremsanlage nie vernachlässigen
Aus meiner Sicht gibt es nichts Wichtigeres am Auto als eine funktionierende Bremsanlage. Egal, ob du selbst Hand anlegst oder eine Werkstatt beauftragst – das regelmäßige Entlüften gehört dazu. Und wenn du schon dabei bist, lohnt sich auch ein prüfender Blick auf den Zustand von Bremsbelägen und Bremsscheiben.
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